Maria Montessori (1870 – 1952)
„Wenn ich sehe, wie sich die Zahl von unartigen und schwierigen Kindern heute vermehrt, so erkenne ich, dass es sich nicht um eine Frage der Moral der Kinder handelt, etwas Schlechtes im Innern individueller Kinder. Es handelt sich um die Frage, wie die Welt um die Kinder herum sie beeinflusst.“
Dies konstatiert Maria Montessori in einem Kursvortrag 1946 in London. Die berühmte Ärztin und Reformpädagogin erkennt schon zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts, dass das Kind zwar einerseits „der Baumeister seiner selbst“ ist, aber andererseits ohne die liebevolle Begleitung des Erwachsenen sein volles Potential nicht ausschöpfen kann: „Die Vorbereitung der Umgebung und die Vorbereitung des Lehrers sind das praktische Fundament unserer Erziehung“, so fordert sie und meint mit „Lehrer“ ebenso Erzieher_innen und Eltern.
Sie erwartet eine Grundhaltung der Liebe von Erziehenden, die eine gewisse Demut sowie Respekt und Achtung vor den Kindern beinhaltet. Aufgabe der Erziehenden ist es,
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den Raum vorzubereiten (gestalten, ordnen und pflegen),
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die Kinder aufmerksam in ihrem selbständigen Tun zu beobachten,
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hierbei Freiheiten zu gewähren und Unabhängigkeiten zu ermöglichen,
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die Kinder anzuregen und anzuleiten,
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ihnen Halt zu geben und sie zu lenken (vgl. Klein-Landeck/ Pütz 2013).